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Memotechnik vs Mnemotechnik

    Lernposter

    In den letzten Jahren mit der Propagierung von Gehirnjogging und der in den Medien verbreiteten Angst vor einem nachlassenden Gedächtnis schießen die Ratgeber und Ratgeberinnen wie die Schwammerl aus dem Boden der Vortragssäle. Dabei werden die meist uralten Lerntechniken mit einem neuen Mascherl versehen und unter neuem Namen aus der Geschichte der Gedächtniskunst hervorgekramt und als die ultimative Lösung für ein gutes Gedächtnis angepriesen bzw. um mehr oder minder gutes Geld an die Frau oder den Mann gebracht. Allerdings gelingt es vielen dieser selbsternannten Experten für Gedächtnisleistungen nicht, sich mit ihren eigenen Methoden die richtige Schreibweise für solche Techniken einzuprägen: Mnemotechnik.

    Wenn man danach googelt, findet man derzeit (Anfang 2010) etwa 33.200 Einträge für Mnenomtechnik und immerhin schon 15.600 Einträge für Memotechnik – hier scheint sich mit der Verbreitung der Lerntechniken auch der falsch geschriebene Begriff allmählich, schmählich durchzusetzen. Dabei ist im Internet auch eine genaue Erklärung dieses Begriffes zu finden: mnemo (von griech. μνήμη mnémÄ“, „Gedächtnis; Erinnerung“ und τέχνη „Kunst“) ist ein Kunstwort, das seit dem 19. Jahrhundert für ars memoriae und ars reminiscentiae („Gedächtniskunst“) benutzt wird, meist gleichbedeutend mit Mnemonik (griech. μνημονικά).

    Vielleicht hilft ja ein Stoßgebet als Merksatz: Mnemosyne hilf!

    In den Medien und Vortragssälen tauchen diese alten Mnemotechniken übrigens auch unter so blumigen Namen wie „5 Sterne Methode“ oder „Briefkästen im Gehirn“ auf. Berichtet wird dann von den begeisterten Zuhörern, die nun die letzten zwölf Präsidenten der USA oder die neuen sieben Weltwunder nennen können. Oder aber in Hinkunft auf ihren Einkaufszettel verzichten werden …

    Quellen
    http://de.wikipedia.org/wiki/Mnemotechnik (10-04-10)
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/
    Mnemotechnik.shtml (10-04-10)



    2 Gedanken zu „Memotechnik vs Mnemotechnik“

    1. In der neuen Ich-kann-Schule sehe ich Rechtschreiben (wie alle anderen Probleme = Lebensaufgaben) nicht als technisches sondern als menschliches Problem. Die Probleme ERSCHEINEN zwar auf der SACHebene aber sie SIND immer MENSCHLICHE Probleme. Wir müssen uns ums Sein kümmern, nicht um den Schein.
      Das heißt konkret es geht um den Zustand der TALENTE – jener Geistes- und Seelenkräfte im UNBEWUSSTEN, die der Mensch für die Bewältigung seines Lebens als ANLAGEN hat, die es zu entwickeln, zu stärken, zu pflegen gilt. Während wir den Körper z.B.täglich füttern, lassen wir Geist und Seele ganz selbstverständlich verhungern.
      Als Ich-kann-Schule-Lehrer fände ich es makaber, mit Kräften, die am Verhungern sind, Jogging zu machen. Ich gebe ihnen erst mal was zu essen. Dadurch gewinne ich sie in dieser Welt der „Techniker“ als persönliche Freunde, die sehr viel für mich tun, was sie für andere nie tun würden. Deshalb akzeptiere ich in der IKS auch Vorgaben wie Legasthenie oder Dyskalkulie nicht. Ich finde, die betroffenen Kinder können das sogar besonders GUT, was sie angeblich nicht können. Wenn ich so gut von dir dächte und spräche, würdest du bei mir auch Fähigkeiten entfalten, die du vor anderen eher in Sicherheit bringst.
      Es liegt an uns, die Schätze zu heben.
      Franz Josef Neffe

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