Im Handel oder im Internet kann kann man heutzutage die beliebtesten 1000 Vokabeln für Business English, den kompletten französischen Wortschatz für ein ganzes Schuljahr oder die nützlichsten Redewendungen für den Italienurlaub erwerben. Dieses völlig kontextfreie Lernen von irgendwelchen Vokabeln ist jedoch äußerst mühsam, denn Lernstoff, der für einen Menschen keine Bedeutung hat, wird nur sehr schlecht nachhaltig eingeprägt, während etwa neue Wörter bei einer Arbeit oder einem Urlaub ungleich besser behalten werden. Ganz abgesehen davon, dass das automatische Lernen auch wenig Spaß macht und nur als Pflicht betrachtet wird. Daher sollte man die zu lernenden Vokabeln mit möglichst viel persönlichem Sinn und individueller Bedeutung aufladen, was man am besten dadurch erreicht, indem man sich neue Vokabeln auf den Kärtchen der Lernkartei selbst erarbeitet, denn je mehr man mit einer Vokabel „arbeitet“, desto besser bleibt sie im Gedächtnis verankert. Das ist übrigens auch das Geheimnis von Eselsbrücken und witzigen Beispielsätzen für besonders hartnäckige Vokabeln, die man sich unbedingt selbst ausdenken sollte.
Im DUDEN-Schülerlexikon fand sich eine Aufgabenstellung, die sich des Systems der Lernkartei bedient: „Stell dir vor, es ist Freitag. Am Montag schreibst du einen Vokabeltest zu 50 neuen Englischvokabeln. What to do?“ Folgende vier Schritte werden dann vorgeschlagen:
- Teil die 50 Vokabeln in Zehnerblöcke.
- Schreib jeden Zehnerblock auf einen Zettel oder eine Karteikarte. Diese Karten nimmst du am Wochenende immer mit.
- Ab jetzt gilt es, Zeitlücken zu nutzen: 1 Zeitlücke = 1 Zehnerblock lernen. Zum Beispiel vor dem Abendessen, beim Haareföhnen, im Bus, in der Werbepause beim Fernsehen.
- Am Sonntagabend alles nochmal wiederholen und das alles ohne Freizeitverluste.
Auch die auf elektronischen Karteikartensystem basierenden Lernprogramm, oft ergänzt um hunderte Vokabeln des Grundwortschatzes einer Sprache, sind letztlich eher hinderlich als förderlich, eine Sprache zu erlernen. Auch wenn diese heutzutage schon auf Handys oder anderen portablen Geräten nutzbar sind, fehlt ihnen der erste Schritt effektiven Lernens: die Eigenaktivität beim Erstellen des Kärtchens!
Daher sind selbst verfertigte Lernkarteikarten, die man bequem in der Hosentasche mit sich tragen kann, allen diversen Computerprogrammen überlegen, mit Ausnahme vielleicht von solchen, die auch auf einem Handy funktionieren wie memoCARD von Reinhold Vogt: http://www.memocard.de/ oder der MiniPauker
Siehe dazu Die Lernkartei
Ich hatte schon immer so meine Schwierigkeiten mit sprachen und vokabeln lernen! seit ich diesen beitrag gelesen habe, trage ich immer ein paar karteikarten mit vokabeln mit mir und es hilft wirklich! an einem tag kommt ganz schön viel zeit zusammen, in der man lernen kann! und das ohne zeitverlust: hier mal 5-minuten während man auf die u bahn wartet oder da mal 5 min in der kassen schlange ! Top
Auszug aus der Broschüre „Lerntipps“ von Isolde Richter:
Vorteile der Lernkartei
Sie zerlegen sich den Lernstoff in kleine Häppchen und damit genau in die Lernschritte, die Ihnen angenehm und angemessen sind. Damit wird die schier unüberschaubare Stofffülle in überschaubare Einheiten unterteilt und Sie werden nicht von der Stofffülle „erschlagen“.
Sie passen Ihre Lernschritte und das Lerntempo genau Ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten an.
Der vergessene Stoff wird genauso oft wiederholt, wie es notwendig ist.
Langweiliges Wiederholen von Stoff, den Sie schon beherrschen, wird vermieden (kein Overlearning).
Sie können immer eine Anzahl Kärtchen in der Tasche mit sich tragen und so lästige Wartezeiten überbrücken.
Was soll auf eine Lernkarte geschrieben werden?
Auf einer Lernkarte dürfen nur Schlüsselworte oder Satzteile stehen und keine ganzen Sätze!!
Es sollten insgesamt nicht mehr als 5 Merkposten auf eine Karte geschrieben werden, da sonst der Lernfortschritt gehemmt wird.
Benutzen Sie eigene Formulierungen, keine Vorformulierungen des Autors übernehmen.
Günstig ist es, die Seitenzahl des Lehrbuches oder -heftes mitzunotieren, falls man später etwas nachlesen möchte.
Arbeiten mit 5-Fächer-Lernkasten
Fach 1: Wiederholung am nächsten Tag
Fach 2: Wiederholung nach einer Woche
Fach 3: Wiederholung nach einem Monat
Fach 4: Wiederholung nach sechs Monaten (z.B. vor den Zwischenprüfungen
Fach 5: Wiederholung vor der Abschlussprüfung
Die kostenlose Free-Version des Vokabeltrainers MemoStep6 eignet sich für das mobile Lernen auf Smart-Phones, PDAs und Pocket-PCs, die mit Windows-Mobile betrieben werden. Zwar bietet diese Gratisversion dieselben Funktionen wie die Vollversion, jedoch kann man lediglich einen Benutzer anlegen und maximal 150 Lernkarten eingeben. Aber zum Schnuppern sollte das reichen.
Ich kann leider nicht die Qualität aller Sprachen auf http://www.Linguee.com beurteilen, doch scheinen mir diese durch ihre Nähe zu aktuellen Themen recht brauchbar. Allerdings kann man in selber verfertigte Sätze mehr der gerade zu lernenden Wörter einbauen. Auch scheinen manche Sätze sehr umfangreich zu sein, was das Einprägen erschwert. Ich denke, man müsste http://www.Linguee.com über einen längeren Zeitraum testen.
Sehr geehrter Herr Stangl,
ich finde auch, dass man sich zum Erlernen von Vokabeln die Lernkarten selbst erarbeiten sollte. Ich praktiziere dies bereits seit einiger Zeit und habe einen großen Erfolg dabei.
Früher erstellte ich mir die Lernkarten aus Papier und fügte darauf jeweils eine Vokabel samt Beispielsatz ein und auf der Rückseite die Übersetzung der Vokabel und des Satzes. Ich sah bei den Lernkarten auch den Vorteil, dass man sie in der Hosentasche zum Lernen für unterwegs mitnehmen kann. Manchmal brachte ich die Kärtchen allerdings durcheinander und musste sie dann wieder richtig sortieren.
Inzwischen verwende ich den Vokabeltrainer MemoStep6 am PC, mit dem ich zu meinen Lernkarten auch noch Bilder und in manchen Fällen die Aussprache einfüge. Da ich ein visueller Lerntyp bin, unterstützen mich die Bilder sehr. Durch die im Vokabeltrainer integrierten Online-Wörterbücher kann ich mir die Vokabeln sehr schnell übersetzen und mit der Satzsuche einen passenden Beispielsatz finden. Meistens jedoch übernehme ich den Beispielsatz aus dem Text, den ich gerade durcharbeite, da ich es als sinnvoller erachte.
Um beim wiederholen nicht immer zuhause am Computer sitzen zu müssen, übertrage ich mir die Vokabeln auf mein Handy, um sie mit dem mobilen Vokabeltrainer von MemoStep6 http://www.memostep6.com unterwegs zu lernen.
Zur Bildung von Beispielsätzen habe ich einige Fragen an Sie:
Finden Sie, dass man sich Beispielsätze selbst ausdenken sollte oder können sie auch aus dem Artikel übernommen werden?
Auf http://www.Linguee.com wird eine große Auswahl an Beispielsätzen für Deutsch und Englisch angeboten. Finden Sie, dass man diese Sätze verwenden kann?
Vielen Dank
Michaela