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Hausmittel gegen Prüfungsangst

    Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

    Prüfungsängste bei Kindern haben vielfältigen Ursachen, denn häufig werden Misserfolge auf persönliche Defizite bezogen, oder aber man geht von vornherein davon aus, dass man scheitern wird, was dann tatsächlich auch dazu führt, das diese Prognose eintritt. Oft sind auch ungünstige Lerntechniken ein Auslöser für die Prüfungsangst, vor allem die Aufschieberitis, die ein Lernen ohne Pause bis kurz vor der Prüfung notwendig macht, oder auch ein bestimmtes Verhalten der LehrerInnen können Gründe für die Entstehung von Stresssymptomen und somit Prüfungsangst sein. Nicht zuletzt lösen schulische Über- und Unterforderung Angst aus, genauso wie ein überhöhte Leistungsanspruch an sich selber oder von Seiten der Eltern. Wesentlich ist, dass man Angstgefühle nicht mehr grundsätzlich negativ bewertet, denn diese sind bis zu einem gewissen Grad normal. So kann es schon mit der Wissensvermittlung zum Thema Prüfungsangst gelingen, eine neue Sicht auf die eigenen Emotionen zu bekommen. Man muss sich etwa bewusst machen, dass Angst durchaus evolutionär notwendig ist, denn sie versorgt den Körper mit Energie und macht ihn leistungsbereiter. Wer das versteht, kann auch lernen, seine Körperreaktionen zu erkennen und damit die jeweilige Situation weniger dramatisch einzuschätzen. Letztlich ist das, was man über eine Situation denkt und wie man sie bewertet, verantwortlich für das Gefühl, das man dann damit verbindet.

    Gegen Prüfungsangst kann man statt häufig eingesetzten Medikamenten auch einige bewährte Hausmittel einsetzen. Generell ist es wichtig, um die Prüfungszeit auf die Ernährung zu achten, wobei Vitamin B- und Vitamin C-reiche Kost, Magnesium und Kalium wichtig sind, wie sie etwa in Bananen, Ananas, allen Arten von Beeren, Paprika, Orangen, Brokkoli, Kiwi oder Studentenfutter anzutreffen sind, aber auch Schokolade oder Traubenzucker können für einen kurzen Energieschub unmittelbar vor oder während der Prüfung sorgen. Generell wichtig

    • Viel trinken, vor allem Wasser und Tee, keinesfalls Kaffee oder Energy-Drinks. Das gilt auch für die Modedroge Guarana, die zwar die Müdigkeit reduziert und in Maßen genommen eine vorübergehende Verbesserung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit bewirken kann, aber auf Grund ihrer längeren Wirkung – bis sechs Stunden – eher kontraproduktiv ist.
    • Vor der Prüfung ausreichend Schlafen etwa mit Hilfe von Hopfenzapfen, Melissenblättern oder Lavendel.
    • Ein guter Tipp ist übrigens, während des Lernens einen bestimmten Duft, den man mag, zu erzeugen, den man dann auch bei der Prüfung mit sich tragen kann.
    • Gegen einen nervösen Magen wirken Kamillenblüten, Koriander, Kreuzkümmel und Fenchelsamen.
    • Gegen Spannungskopfschmerz sind Tabletten aus Weidenrindenextrakt, ätherisches Kampferöl zum Einreiben gegen Muskelverspannungen.
    • Das bekannteste Mittel gegen Angstzustände ist Baldrian, das aber nicht nur beruhigend bei Nervosität und bei Einschlafstörungen wirkt, sondern Baldrianöl und -tee sind auch ein natürliches Antibiotikum und stimulieren die Verdauung.
    • Johanniskraut ist ein natürliches Antidepressivum, wobei es als Öl oder Tee angewendet werden kann, aber auch rezeptfrei in Tablettenform.
    • Hopfenzapfen (häufig als Extrakte oder Tee in Verbindung mit Melisse bzw. Baldrian) sind ein Mittel gegen Schlafstörungen, Unruhe und Angstzustände, helfen aber auch bei Magenbeschwerden und wirken gegen Appetitlosigkeit, die häufig vor Prüfungen auftritt.
    • Lavendel kann als Tee bzw. oder äußerlich als Öl angewendet werden und ist neben der schlaffördernden und beruhigenden Wirkung auch bei Atemwegserkrankungen oder Stoffwechselproblemen nützlich.
    • Melisse hat eine entkrampfende und beruhigende Wirkung auf den Magen und bei Herzklopfen, wirkt daher als mildes Beruhigungsmittel.
    • Rechtzeitiger Aufbau von Ritualen bzw. Erlernen von Entspannungsmethoden, um Prüfungsängste abzubauen und innere Stärke zu etablieren.

    Notfall-Maßnahmen gegen Prüfungsangst während einer Prüfung

    • Wenn Panik aufkommt, halte kurz inne und besinne dich darauf, dass du schon viel schwierigere Situationen gemeistert hast. Eine Prüfung ist wichtig, aber nicht das Wichtigste auf der Welt.
    • Setze Prioritäten, indem du zuerst die einfachen und dann die schweren Aufgaben löst.
    • Steuere deine Aufmerksamkeit, indem du bei zu großer Angst nicht an Sorgen oder Ängste denkst, sondern kurz an etwas Schönes: Was wirst du nach der Prüfung machen?
    • Atme bewusst, tief und langsam in den Bauch und lege kurze, bewusste Atempausen ein.
    • Wenn du in einer mündlichen Prüfung oder einem Vorstellungsgespräch einen Blackout hast, gib ihn zu. So kannst du vielleicht Verständnis oder Unterstützung bekommen. Wenn du schweigst, vermittelst du den Eindruck, als seist du unvorbereitet.
    • Wenn du bei einem Vortrag den Faden verlierst, wiederhole den letzten Punkt noch einmal. Das bringt dich meistens wieder zum roten Faden zurück.
    • Wackle bewusst mit den Zehen. Das lenkt vom Stress ab und beruhigt das Gehirn. Dadurch entsteht wieder Ordnung und die Muskeln entspannen sich.

    Literatur

    Stangl, W. (2014, 8. Februar). Sofortmaßnahmen gegen Prüfungsangst während einer Prüfung. Lerntipps: Die Neuigkeiten.
    https:// lerntipps.lerntipp.at/sofortmassnahmen-gegen-pruefungsangst-waehrend-einer-pruefung.



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