Bücher in einer zu lernenden Fremdsprache zu lesen ist eine äußerst empfehlenswerte Lerntechnik, denn mit einem interessanten Buch lässt sich der Wortschatz schnell erweitern. Empfehlenswert ist die Lektüre solcher Bücher, die man auch in der Muttersprache lesen würde, wenn also der Inhalt allein schon motivierend ist.
Die Karteikartentechnik ist nun nicht nur für den Karteikastenlernen, also die bekannte Lernkartei sinnvoll zu verwenden, sondern kann auch erweitert werden. Wenn man ein fremdsprachiges Buch liest, sollten die kleinen Kärtchen bei der Hand sein, denn trifft man während des Lesens auf eine unbekannte Vokabel, übersetzen man diese mit Hilfe des Wörterbuches. Dann schreibt man das Wort wie üblich zusammen mit der Übersetzung auf ein Kärtchen. Diese Kärtchen legt man dann ein paar Seiten (zu Beginn vielleicht zwei bis drei) weiter hinten ins Buch. Wenn man dann bei der Seite mit dem Kärtchen angelangt ist, wiederholt man die Vokabel und legt sie dann wieder ein paar Seiten weiter hinten ins Buch, wobei man dann die Seitenanzahl verdoppeln kann, damit die Vokabeln mehr Zeit bekommen, ins Langzeitgedächtnis zu kommen. Wenn man am Ende eines Buches angelangt ist, kann man die Kärtchen auch in das nächste Buch hineinlegen. Man kann die Kärtchen aber auch wie üblich in der Lernkartei unterbringen und nach diesem Muster lernen.
Hinweis: Als Wortschatz bezeichnet man ganz allgemein die Gesamtheit aller Wörter einer Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. die Gesamtheit aller Wörter einer Sprache, die eine einzelne Sprecherin oder ein einzelner Sprecher kennt oder verwendet. Bei SprecherInnen unterscheidet man zwischen rezeptiver oder passivem Wortschatz (Verstehenswortschatz), also die Wörter, die der er bzw. sie kennt oder erkennt, und produktivem oder aktivem Wortschatz, also jene Wörter, die jemand im Alltag benutzt.
Der rezeptive Wortschatz verhilft zum Verstehen gesprochener und geschriebener Texte, d. h., die Sprecherin bzw. der Sprecher kann zu einem gehörten oder gelesenen Wort die Bedeutung aus dem Gedächtnis abrufen oder auch mit Hilfe der Wortbildungsregeln erschließen. Der produktive oder aktive Wortschatz ermöglicht der Sprecherin bzw. dem Sprecher, sich verständlich auszudrücken bzw. er oder sie kann zu einer bestimmten Bedeutung das zugehörige Wort aus dem Gedächtnis abrufen.