Lernen ist die Vorwegnahme von sich selbst. Deshalb sind Schulen notwendig, in denen die Freude der Kinder am Lernen erhalten und ihr Interesse an der Welt herausgefordert und gefördert wird. Doch die Realität sieht meist anders aus, denn die Schüler verlieren oft schon früh die Freude am Lernen. Das muss aber nicht so sein, denn Lernen kann Spaß machen. Dafür braucht man die richtigen Gedächtnis- und Lernstrategien. Doch was sind richtige Lernstrategien? Allgemein gesprochen ist eine Strategie ein genauer Plan, eine festgelegte Abfolge von Wahrnehmungs-, Denk- und Verhaltensschritten des eigenen Vorgehens, um ein Ziel zu erreichen oder Emotionen zu aktivieren, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Konkret helfen uns Lernstrategien dabei, neue Informationen leichter aufzunehmen, zu verarbeiten und zu speichern.
Es wird zwischen Primär- und Unterstützungsstrategien unterschieden. Primäre Strategien sind direkt auf den Lerngegenstand gerichtet. Sie helfen, die Informationsverarbeitungsprozesse zu fördern. Dazu gehören Wiederholungsstrategien, die die aufgenommenen Informationen festigen, und die so genannten Elaborationsstrategien, die neues Wissen mit bereits vorhandenem verknüpfen. Weitere primäre Strategien sind z. B. reduktiv-organisatorische Strategien, die helfen, komplexe Detailinformationen zu kategorisieren und in größeren Sinneinheiten zu speichern. Unterstützungsstrategien hingegen sind eher für die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen zuständig. Dazu gehören emotional-motivationale Unterstützungsstrategien, Selbstmotivierungstechniken und Abschirmungsstrategien. Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu kontrollieren, ist ebenfalls eine wichtige Strategie, ebenso wie organisierende, kontrollierende Unterstützungsstrategien wie Selbstmanagementtechniken.
Zum Lernen braucht man ein umfangreiches Repertoire an geeigneten, dem Lerntyp entsprechenden Lernstrategien, wobei ein vielfältiger Methodenmix am effektivsten ist. Man sollte also lernen, alle Sinne abwechslungsreich einzusetzen, denn das Gedächtnis mag keine stumpfen Wiederholungen. Wichtig ist auch, seinen individuellen Lerntyp herauszufinden. Wie können Sie sich neue Inhalte am besten aneignen, verstehen und einprägen, denn dann fällt Ihnen vieles leichter. Sie wissen dann, welche Arbeitsmethoden Ihnen das Lernen erleichtern, was das Lernen unterstützt, welche Lernstrategien zu Ihrem Typ passen und wie Sie diese sinnvoll kombinieren können. Wenn Sie Ihre Stärken kennen, können Sie Ihre Schwächen leicht ausgleichen und erfolgreicher lernen.
Die beliebtesten Lerntechniken für Schüler sind das Markieren wichtiger Passagen und das wiederholte Lesen von Inhalten. Diese Lernstrategien haben sich in der Forschung jedoch nicht als besonders effektiv erwiesen. Andererseits zeigt die Forschung, dass man das Gelernte am besten durch Nachsprechen, d. h. durch aktives Wiedergeben des Wissens, behält. Am besten ist es, anderen zu erzählen, was man gerade gelernt hat, und wenn niemand zur Verfügung steht, sind sogar Haustiere oder Stofftiere geduldige Zuhörer. Indem Sie anderen erklären, was Sie gelernt haben, behalten Sie es nicht nur besser, sondern erkennen gleichzeitig auch Ihre Wissenslücken.