Lernferien finden meist in Lerncamps statt, und können bei entsprechender Planung zu einem besonderen Erlebnis aus Lernen und Ferien an außerschulischen Lernorten werden, vorausgesetzt, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden durch geschultes Personal betreut. Schülerinnen und Schüler können diese Angebote für die eigene schulische und persönliche Weiterentwicklung sowie in manchen Fällen auch zur beruflichen Orientierung nutzen, denn Lernferien ermöglichen vor allem eine für Jugendlichen individuelle Förderung mit viel Freiraum in einer besonderen Lernatmosphäre außerhalb der gewohnten Schulumgebung. Für Schülerinnen und Schüler, die entspannt lernen und ihren Horizont erweitern möchten, sind Lernferien dann ein gutes Angebot, wenn Ferien auch Ferien bleiben und nicht einfach die Fortsetzung des üblichen Schulalltags an anderem Ort darstellen. Manche der öffentlichen aber auch privaten Angebote wenden sich an aufstiegsgefährdete Schülerinnen und Schüler, wobei in der Regel nicht nur die Grundfertigkeiten in den schwierigen Gegenständen wie Deutsch, Mathematik, Englisch oder anderen Fremdsprachen erweitert werden, sondern vor allem ihre Lernmotivation und ihre sozialen Kompetenzen im Blick stehen. Erfolgserlebnisse sowie neue Lernzugänge und -methoden können die Lernmotivation und Anstrengungsbereitschaft für neue persönliche Zielsetzungen wecken und stärken, um ein neues Schuljahr oder Semester erfolgreich abzuschließen.
In solchen Lernferien können aber auch Begabungen gefördert werden, wobei leistungsstarke und auch hochbegabte Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit erhalten, sich mit Fragestellungen außerhalb des Schulstoffes auseinanderzusetzen. Auch hier ist das Ziel, die Persönlichkeit, die Motivation und das Verantwortungsbewusstsein zu stärken.
Lernferien können somit ein probates Instrument der individuellen Förderung darstellen, sei es nun, um leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler zu fördern oder um leistungsstarke über das übliche Ausmaß hinaus in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Lernferien abseits des üblichen Schulalltags bieten daher besondere Möglichkeiten, auf individuelle Interessen, Neigungen und Potenziale aber auch auf Schwierigkeiten von Schülerinnen und Schülern einzugehen.