Es gibt viele mögliche Ursachen für schlechte Schulleistungen, so etwa
- belastende Erlebnisse oder Konflikte zu Hause, im Freundeskreis, in der Schule, durch die eine notwendige Konzentration für das Lernen erschwert wird,
- gesundheitliche Probleme,
- ungünstige Lernmethoden und falsche Lerneinteilung,
- nicht aufgeholte frühere Lernlücken oder Teilleistungsschwächen,
- übertrittsschwierigkeiten nach einem Schulwechsel,
- überforderung durch schulische Anforderungen, die der Begabung und dem Interesse des Kindes bzw. Jugendlichen nicht entsprechen.
Es gibt verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung bzw. um Veränderungen zu erreichen, wobei in jedem Fall die Motivation und Bereitschaft des Kindes bzw.Jugendlichen zur Mitarbeit gegeben sein sollten. Wichtig sind dabei
- realistische Ziele und gemeinsame Planungen von Teilschritten (am besten schriftlich formulieren),
- Maßnahmen, die auf die Voraussetzungen beim betreffenden Kind bzw. Jugendlichen abgestimmt sind (Beobachtungen und Empfehlungen der LehrerInnen sind hilfreich),
- konkrete Vereinbarungen und Unterstützung zum Durchhalten (positive Grundhaltung, Ermutigung und Lob),
- Optimierung der Lernvoraussetzungen (geeigneter Arbeitsplatz, gut eingeteilte Lern- und Erholungszeit, geistige und körperliche Fitness usw.).
- Bei massiveren Problemen und bei Unsicherheit über mögliche Ursachen und adäquate Verbesserungsmöglichkeiten sollten SchulpsychologInnen zu Rate gezogen werden.
Übrigens hat Karlheinz Ingenkamp den empirischen Nachweis erbracht, dass die Schüler in den letzten zwanzig Jahren keineswegs dümmer geworden sind. Im Rechtschreiben und im Rechnen waren die durchschnittlichen Leistungen im Vergleich zur früheren Untersuchung um fast ein Zehntel, im Lesen sogar ungefähr um ein Viertel gestiegen. Zwar wurden bei der Groß- und Kleinschreibung keine Verbesserungen erzielt, doch ohne diese Fehler wären die Rechtschreibleistungen der heutigen Schüler noch immer um mehr als zehn Prozent besser geworden.
Literatur
Bitschnau, W. (o. J.). Schulnachricht mit schlechten Noten? Tipps der Schulpsychologen, wie im zweiten Schulhalbjahr eine Verbesserung möglich ist. Schulpsychologische Bildungsberatung Vorarlberg.