Beim lauten Lesen verlangsamt die Gehirnregion, die für das Aussprechen der Worte zuständig ist, das Lesen merklich. Allerdings gibt es Inhalte oder Textpassagen, die man langsam und sorgfältig lesen und daher manchmal auch vokalisieren, also laut Mitsprechen, oder subvokalisieren, also lautlos Mitsprechen, sollte.
Am Subvokalisieren sind drei Gehirnareale beteiligt: die auditiv-assoziative Region, die akustische Informationen interpretiert und ordnet, das Wernicke-Areal, das für die Auffassungsgabe von geschriebener und gesprochener Sprache verantwortlich ist, und schließlich das Broca-Areal, das für die Bildung von Lauten und die Artikulation beim Sprechen wichtig ist.
Allerdings ist eine positive oder negative Wirkung von Subvokalisieren und Vokalisieren nicht immer eindeutig feststellbar, denn in einigen Fällen versteht man von einem Text mehr, aber in bestimmten Fällen führt hingegen das Weglassen des inneren Mitsprechens zu einem besseren Textverständnis.
Generell gilt, dass Mikrobewegungen wie beim Subvokalisiseren und Vokalisieren sich nachteilig auf die Lesegeschwindigkeit auswirken. Schnellleser und solche, die es werden wollen, versuchen daher in erster Linie, das Subvokalisieren zu verhindern, indem sie die Fixiationszeit verkürzen oder ihren peripheren Sichtwinkel vergrössern, wodurch Subvokalisation praktisch unmöglich wird.