Viele Schüler starten in ein neues Schuljahr mit vielen guten Vorsätzen, um dann nach ein paar Tagen oder Wochen festzustellen, dass die Vorsätze doch nicht umgesetzt wurden oder einfach nicht erreichbar sind. Das liegt daran, dass die Ziele nicht wirklich SMART waren, d.h., dass sie die im Folgenden beschriebenen Bedingungen nicht erfüllt haben. Um sich diese fünf Bedingungen leichter merken zu können, gibt es dafür das Akronym SMART, was nichts anderes bedeutet, als dass die Anfangsbuchstaben der fünf Bedingungen den Begriff SMART ergeben.
- S – spezifisch
- M – messbar
- A – angemessen, aktiv, akzeptabel und attraktiv, anspruchsvoll
- R – relevant, realisierbar und realistisch
- T – terminiert
Spezifisch: Formuliere das Ziel immer sehr konkret. Ist man wirklich bereit für das Ziel zu arbeiten, oder ist es nur so ein Gedanke? Solange man keinen konkreten Wunsch hat, gibt es auch nichts, was man erreichen kann. Man muss sein Ziel also vorerst auf Ich will mehr Vokabel lernen um in Englisch ein „Sehr gut“ zu erhalten ändern.
Messbar: Ziele müssen bis ins Detail genau definiert und klar sein. Es ist zu ungenau etwas nur besser, oder wie in unserem Fall mehr lernen zu wollen. Was bedeutet mehr? Zehn Vokabeln pro Tag? Oder Zwei? Zehn pro Woche? Um wirklich zielgerichtet vorzugehen, muss man solche Dinge im Vorfeld abklären. Daher muss man sein Ziel auf Ich will täglich zehn Vokabeln lernen konkretisieren.
Angemessen und attrativ: Man muss sich Ziele setzen, die angemessen und realistisch sind. Sofern man ein großes, schweres Ziel hat, sollte man es in kleinere Teilziele unterteilen. Diese kann man dann nach und nach erreichen, immer mit dem großen Ziel im Hinterkopf. Man muss deshalb jedes Mal überprüfen, ob die Ziele durchführbar sind. Das Ziel Besser in Englisch zu werden, also zumindest ein „Gut“ bei der ersten Schularbeit zu erreichen, ist realistisch.
Relevant und Realistisch: Ziele kann man am besten aus eigenem Antrieb erreichen. Jedes Ziel muss eine Bedeutung für einen selber haben. Man wird niemals sein volles Potenzial ausschöpfen, wenn man ein Ziel für jemand anderen erreichen muss, also etwa um seine Eltern zufrieden zu stellen. Man muss sich Ziele setzen, die einen selbst zufriedener machen und die Lebensqualität steigern. In unserem Beispiel möchte man vielleicht Zumindes ein Gut bei der nächsten Schularbeit erreichen.
Terminiert: Für eine erfolgreiche Zielsetzung ist das Datum ein überaus wichtiger Faktor. Viele Menschen möchten einmal oder irgendwann etwas erreichen. Man sollte sich bewusst machen, dass diese Tage jedoch niemals kommen werden. Man muss für sein Ziel ein ganz genaues Datum festlegen. Sobald man einen konkreten Termin ausgewählt hat, wird das Unterbewusstsein dafür sorgen, diesen auch einzuhalten. In unserem Beispiel beginnen wir sofort Jeden Tag zehn Vokabeln zu lernen.
Diese fünf Merkmale sollten sich daher in jedem Ziel wiederfinden, das man sich setzt.
Übrigens: Das englische Wort SMART bedeutet schlau, gewandt, pfiffig. Und im englischen Original heißen die fünf Punkte:
- S = Specific
- M = Measurable
- A = Achievable
- R = Realistic
- T = Time framed
Wenn man die Begriffe exakt übersetzt, dann müsste man dieses Modell als KMERZ-Modell („Konkret, Messbar, Erreichbar, Realistisch, Zeitrahmen festlegen“) bezeichnen 😉
Und es gibt auch Experten, die meinen, dass SMARTe Ziele gar nicht so kompliziert analysiert werden müssen, denn das Wesentliche ist in einem Satz zusammenzufassen: „Ziele müssen machbar und messbar sein.“
Literatur
Groß, L. & Bastian, J. (2017). Lerntechniken und Wissensmanagement: Wissen erwerben, speichern und verwerten. UTB.
Seiwert, L. (2012). 30 Minuten Zeitmanagement. GABAL Verlag.
Eine andere Formulierung der SMART-Methode:
Spezifisch: Die Ziele, die man sich setzt, sollten klar und eindeutig formuliert sein. Vage Formulierungen wie „Ich wünschte, ich würde früher mit dem Lernen anfangen“ setzen kein klares Ziel. Eine bessere Alternative wäre: „Mein Ziel ist es, einen Lernplan zu erstellen und einzutragen, wann ich welche Kapitel für die Prüfung lernen muss, um genug Zeit für die Prüfungsvorbereitung habe.“
Messbar: Das Ziel, das man sich setzt sollte messbar sein. Dabei können die W-Fragen helfen, das Ziel genauer zu definieren: Was? Wieviel? Wo? Wann? Warum? Ein negatives Beispiel wäre: „Ich muss für die nächste Klausur lernen“. Besser wäre: „Mein Ziel ist es, für die Klausur XY, in den nächsten vier Wochen fünf Kapitel zu lesen und zusammenzufassen, um sie anschließend mit meiner Lerngruppe durchzusprechen“.
Aktionsorientiert: Die eigenen Ziele sollten positiv formuliert sein und sich auf das, was man tun möchte, fokussieren. Schließlich soll das Ziel auch einen Anreiz dafür geben, die Arbeit auf sich zu nehmen. Demnach sollte die Zielformulierung nicht lauten: „Ich wünschte, ich würde nicht immer erst so spät mit dem Lernen anfangen.“ Aktionsorientiert und positiv könnte man das Ziel wie folgt umformulieren: „Mein Ziel ist es, einen Lernplan und eine Aufgabenliste zu erstellen, um meine Lernzeit und meine anderen Verpflichtungen besser einzuplanen und frühzeitig mit der Prüfungsvorbereitung zu beginnen.“
Realistisch: Ziele, die man erreichen möchte, sollten auch machbar sein. Ziele können hoch und herausfordernd sein, aber sollten nicht unerreichbar sein. Fraglich ist z.B., wie realistisch es ist, zwei Tage vor einer Prüfung anzufangen zu lernen und zu erwarten, hervorragend abzuschneiden. Wer sich realistische Ziele setzt, hat auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, diese erfolgreich abzuschließen.
Terminierbar: Man sollte sich einen möglichst konkreten Zeitpunkt setzen, zu dem man sein Ziel erreichen möchte. Es ist auch wichtig, die Meilensteine möglichst genau zu terminieren, damit man nicht in Zeitdruck gerät. Wer mehrere Hausarbeiten innerhalb eines Semesters schreiben und einreichen möchte, sollte genau planen, wann welche Arbeit abgegeben werden soll und zurückgerechnet, wann mit welcher Arbeit und mit welchen Teilaufgaben am besten begonnen werden soll.
Hinweis: Die SMART Formel kommt aus dem Projektmanagement und ist ursprünglich für Teams gedacht und nicht so sehr für Einzelpersonen. Auch hier kann sie aber angewendet werden, doch das sollte nicht zu starr erfolgen, sondern die Ziele sollten bei neuen Informationen angepasst werden. Das bedeutet nichts anderes, dass Ziele vor allem auch flexibel sein müssen, denn man verändert sich in der Regel selbst und auch die äußeren Umstände können sich mit der Zeit verändern.
Wikipedia dazu sagt: „SMART ist ein Akronym für Specific Measurable Accepted Realistic Timely und dient z.B. im Projektmanagement, aber auch im Rahmen von Mitarbeiterführung und Personalentwicklung als Kriterium zur eindeutigen Definition von Zielen im Rahmen einer Zielvereinbarung.“
Im Deutschen kann man es z. B. so übersetzen:
Spezifisch: Ziele müssen eindeutig definiert sein (nicht vage, sondern so präzise wie möglich).
Messbar: Ziele müssen messbar sein (Messbarkeitskriterien).
Akzeptiert: Ziele müssen von den Empfängern akzeptiert werden/sein (auch: angemessen, attraktiv, abgestimmt ausführbar oder anspruchsvoll[2]).
Realistisch: Ziele müssen möglich sein.
Terminiert: zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorgabe, bis wann das Ziel erreicht sein muss.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/SMART_%28Projektmanagement%29
Die SMART-Regel wird auch angewendet, um Pflege zu evaluieren und patientenorientiert zu planen. Sie gilt zum Beispiel bei der Zielformulierung der Pflegeplanung:
S = Spezifisch – ist die geplante Maßnahme auf den Patienten zugeschnitten und individuell an ihn angepasst?
M = Messbar – Können Erfolge anhand von Standards nachgewiesen und gemessen werden (Bilanzierungen, Gewichtsreduktion, etc.)?
A = Akzeptiert, Aktionsorientiert – Wird die Pflegemaßnahme vom Patienten toleriert und ist er damit einverstanden?
R = Realistisch – Sind die geplanten Maßnahmen umsetzbar? Ist das Ziel für den Patienten erreichbar oder zu hoch gesteckt?
T = Terminierbar – Kann das geplante Ziel bis zum Tag X erreicht werden?
Quelle: http://www.pflegewiki.de/wiki/SMART-Regel