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Sind Warm-Up-Übungen vor dem Lernen sinnvoll?

    Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

    Vielen Menschen fällt es beim Lernen schwer, damit anzufangen, wobei man dazu gar nicht so müde sein muss. Diese Schwierigkeit, möglichst gleich nach dem Hinsetzen an seinen Arbeitsplatz mit dem Lärmen anzufangen, ist ganz natürlich und hat viele Ursachen. Zunächst einmal muss sich das menschliche Gehirn überhaupt auf Lernen einstellen. Es muss sich von dem lösen, was man vorher getan hat, ob das nun Mittagessen, Musikhören, Telefonieren oder auch Nichtstun war. Eine solche Umstellung kann nicht schlagartig erfolgen, sondern braucht ihre Zeit. Auch SportlerInnen beginnen nicht gleich mit ihrer Höchstleistung, sondern benötigen eine gewisse Aufwärmzeit. Auch beim Lernen benötigt man eine solche und sollte diese bewusst in seinen Arbeitsablauf einplanen.

    Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man in der ersten Viertelstunde verhältnismäßig wenig leisten kann, da sich unsere Gehirnleistung und unsere Konzentrationsfähigkeit nur allmählich steigert. Erst nach etwa zehn bis fünfzehn Minuten erreicht die Leistungsfähigkeit den zum intensiven Lernen notwendigen Höchststand. Daher ist der Tipp, den manche geben, zuerst das Schwierigste bei den Hausaufgaben zu erledigen, um es dann leichter bzw. hinter sich zu haben, nicht besonders hilfreich, denn während dieser Aufwärmzeit muss sich unser Gehirn noch recht plagen, um auf Touren zu kommen.

    Wenn man sich ein wenig beim Lernen beobachtet, merkt man dann auch sehr deutlich, dass man sich in diesen ersten Minuten besonders anstrengen muss aber trotzdem nur wenig weiterbringt. Diese Plagerei erzeugt dann manchmal nur einen gewissen „Frust“, der sich auch auf das Lernen nach dem Aufwärmen auswirken kann.

    DFönaher sollte man für diese Aufwärmzeit einen geeigneten leichteren Lernstoff aussuchen, vielleicht einen Abschnitt aus einem Lehrbuch, den man nur durchlesen muss, oder auch eine Wiederholung, bei der man seine Notizen aus der Schule in Reinschrift bringt. Wenn man sich für diesen Lernstoff zum Aufwärmen auch noch persönlich interessiert und ihn einigermaßen interessant findet, um so besser ist es. Denn dann hat man das Gefühl, das man schön langsam ins Lernen und Arbeiten hineinkommt. Am Beginn der Hausaufgaben sollte daher immer die kurze Überlegung stehen, welcher Lernstoff oder welche Aufgabe sich für einen solchen Einstieg besonders gut eignet.

    Übrigens verkaufen sogenannte Lernexperten fünfminütige Warm-Up-Gehirntrainigs, wobei es auf einer einschlägigen Internetseiten heißt, dass „das menschliche Gehirn durch nur 5 Minuten Gehirntraining auf die kommenden kognitiven Herausforderungen besser vorbereitet werden kann. So können Sie vor einer wichtigen Aufgabe, die Ihre volle Konzentration und Gehirnleistung erfordert, Ihren Geist in nur 5 Minuten aufwärmen und fit machen. Bringen Sie Ihr Gehirn auf Vordermann – mit dem Gehirntraining von *** haben Sie dabei einen zuverlässigen Partner an Ihrer Seite.“ So richtig der Hinweis auf ein Aufwärmen auch ist, man sollte das nicht mit Inhalten machen, die nichts mit dem eigenen Lernen zu tun haben, sondern es ist günstiger, eine leichtere Aufgabe dafür zu verwenden.



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