Nur etwa fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung liest regelmäßig Bücher. Das Vorbild der Eltern prägt meist das Verhalten der Kinder. Wie lassen sich Bildungskarrieren wirksam fördern? Albert Ziegler und Heidrun Stöger beantworten die einschlägigen Fragen in ihrem aktuellen Handbuch „Pädagogisches Kompaktwissen für Eltern von Schulkindern“.
Die Psychologie-Professoren an der Universität Ulm bieten neben Grundinformationen und Fehleranalysen eine große Zahl praktischer Tipps – z.B.: Wenn zuhause über die Schule gesprochen wird, sollten nicht nur Noten oder Klassenarbeiten thematisiert werden; Lerninhalte wie Lernmethoden können für Gesprächsstoff sorgen und Schüler wie Eltern gemeinsam interessieren.
Empfehlung: „Verstärken Sie die Interessen, betonen Sie den Anreiz des Lernstoffs.“ Dazu ist u.a. ein „sachzentriertes, informatives Lob“ geeignet, z.B.: „Du hast in deinem Bild die Blume sehr genau gezeichnet.“ Ungeeigneter sind Lob-Formen wie „Das hast du gut gemacht“ oder „Ich freue mich über dein Bild“.
Die Tipps scheinen oft auf den ersten Blick banal; doch bei näherer Betrachtung wird deutlich, wie selten sie berücksichtigt werden. Etwa: Realistische Lernziele „sind spezifisch, herausfordernd und zeitlich nahe liegend. So ist das unspezifische Ziel, sein Bestes zu geben, weit weniger wirkungsvoll als das konkrete Ziel, im nächsten Diktat null Fehler zu schaffen. Zeitlich überschaubare Räume umfassen in der Regel nicht mehr als einige wenige Tage. Lernziele, die sich über das gesamte Schuljahr oder einige Monate erstrecken, haben nahezu keinerlei Erfolgschancen.“