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Lernen im Flow

    Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

    Albert Einstein versuchte seinen Sohn in einem Brief zum Lernen zu motivieren und gab ihm dazu einen Lerntipp, der auch von der wissenschaftlichen Psychologie bestätigt wird: Am meisten und wohl am einfachsten lernt man etwas, das einem Freude macht.

    Einsteins Sohn war gerade am Erlernen des Klavierspiels und dürfte an den trockenen Stücken, die ihm sein Klavierlehrer zum Üben vorschrieb, nicht gerade viel Gefallen gefunden haben. Er empfahl ihm daher in einem Brief: „Spiele hauptsächlich die Stücke auf dem Klavier, die Dir gefallen, auch wenn der Lehrer sie Dir nicht aufträgt. Auf diese Weise wirst Du am meisten lernen – wenn Du etwas mit so viel Freude tust, dass Du nicht bemerkst, wie die Zeit vergeht.“

    Hintergrund dieses Rates war wohl, dass Albert Einstein selber nicht gerade ein begeisterter Schüler gewesen war, denn auch er zog Tischlerarbeiten und Klavierspielen der Schule vor, denn diese machten ihm einfach mehr Freude und führten nach seiner eigenen Erfahrung zu einem größeren Lernerfolg. Nach Einsteins Meinung ist daher Disziplin kein Schlüssel zu erfolgreichem Lernen sondern die Freude am Lernen. Einen solchen Zustand der Zeitvergessenheit bei einer geliebten Betätigung beschreibt die moderne Psychologie übrigens als Flow, den wohl die meisten Menschen kennen. Auch wenn dieser Lerntipp nicht in allen Lebensbereichen zu verwirklichen ist, so beschreibt er ein wesentliches lernpsychologisches Grundprinzip: Freude beim Lernen erleichtert es nicht nur, sondern führt auch zu nachhaltigeren Lernergebnissen!


    Erklärung: Menschen, die bei der Arbeit oder in ihrer Freizeit Flow-Zustände erleben, vergessen die Zeit, sich selbst und alles um sich herum, was mit moderat erhöhten Cortisolwerten im Blut einhergeht, sodass Flow-Momente das Wohlbefinden fördern. Flow steigert außerdem die Leistungsfähigkeit, doch um davon zu profitieren, sollte man unter anderem auf leichte körperliche Aktivierung, die passende ­Gestaltung der Aufgabe und regelmäßige Pausen achten. Es gibt Belege dafür, dass das Flow-Erleben meist nicht nur als unmittelbar belohnend empfunden wird, sondern wenn es sich regelmäßig einstellt, steigert es auch das allgemeine Wohlbefinden, die geistige und körperliche Leistungs­fähigkeit sowie die Lebenszufriedenheit. Cortisol wird vor allem bei Stress von der Nebennierenrinde in die Blutbahn ausgeschüttet, um dem Organismus zusätzliche Energie etwa in Form von Glukose bereitzustellen. Durch die Aktivierung bestimmter Rezeptoren im Gehirn steigert Cortisol die Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft, gleichzeitig erleichtert Cortisol das Ausblenden nebensächlicher Informationen, sodass der Tunnelblick dafür sorgt, dass wir mit größerer Ausdauer bei der Sache bleiben.


    *** Hier KLICKEN: Das BUCH dazu! *** 1915 lebte Albert Einstein in Berlin, während seine Frau mit den beiden Söhnen in Wien wohnte, sodass er seinem elfjährigen Sohn Hans Albert Einstein einen Brief schreiben musste, indem er ihm diesen Ratschlag zum effizienten Lernen gab. Dieser Brief findet sich im Buch „Posterity: Letters of Great Americans to Their Children“, in dem Briefe berühmter Amerikaner an ihre Kinder abgedruckt wurden. Das erklärt sich dadurch, dass Einstein 1940 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt.


    Man geht im Allgemeinen zwar davon aus, dass Lernen in einer positiven Stimmung besser gelingt als in einer negativen. Zu positive Emotionen können aber auch dazu führen, dass man beim lernen gar nicht merkt, dass man etwas nicht verstanden hat, wobei es vielen gar nicht bewusst ist, welch großen Einfluss ihre emotionalen Zustände auf das Lernen ausüben können. So konnte etwa in einer Untersuchung mit Studierenden gezeigt werden, dass ein positiver Emotionszustand nachteilig für ein tiefes Textverständnis sein kann, d. h., man überschätzt das eigene Verständnis eher, wenn man in einer guten Stimmung ist.



    Literatur

    https://www.spektrum.de/news/wie-flow-die-leistungsfaehigkeit-foerdert/1440968 (17-06-11)
    https://news.lerntipp.net/auch-positive-emotionen-koennen-das-lernen-stoeren (20-12-12)

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