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In eine Sprache eintauchen – die Immersionsmethode

    Sprache lernen im Vorübergehen! Lernposter

    Die bei weitem effektivste Methode des Spracherwerbs ist die Immersionsmethode. Immersion meint das Eintauchen in eine Sprache. Bei dieser Methode ist die neue Sprache die Arbeits- und Umgangssprache, wobei nach dem Prinzip „Eine Person – eine Sprache“ ein Lehrender nur Deutsch spricht, der andere z.B. nur Englisch oder Französisch. Alles, was die fremdsprachliche Lehrkraft sagt, verstärkt sie allein durch Mimik, Gestik oder Zeigen aber nicht durch Übersetzung.

    Das Kind erschließt sich damit die Sprache eigenständig Stück für Stück aus dem Zusammenhang der Situation. Dies bildet die natürlichste Art nach, wie Kinder Sprachen lernen, gleichgültig, ob als erste oder zweite Sprache. Immersion verfährt daher kindgerechter als jede andere Methode, denn sie motiviert und kommt ohne Zwang und ohne Leistungsdruck aus. Wissenschaftlich ist erwiesen, dass sich mit der Immersion ein beträchtlich höheres Niveau in der Fremdsprache erreichen lässt als mit herkömmlichem Unterricht. Dabei entwickeln sich Muttersprache und Sachinhalte genauso gut oder besser als bei einsprachigen Kindern.

    Übrigens: Säuglinge erlernen im Schlaf die Grammatik eine Sprache. Friedrich et al. (2022) haben ereigniskorrelierte Potenziale verwendet, um zu untersuchen, ob sechs- bis achtmonatige Kinder nicht benachbarte Abhängigkeiten behalten und ob Schlaf nach dem Lernen dieses Gedächtnis beeinflusst. Die Säuglinge hörten in einer Lernphase und einer späteren Testphase jeweils zehn Minuten lang kurze italienische Sätze, zunächst mit richtigen Verb-Endungen und später mit falschen Fügungen. In der Testphase präsentierte man den Babys teilweise auch Sätze mit neuen Verben, die richtige oder falsche Endungen hatten, sodass man anhand der Hirnreaktionen schlussfolgern konnte, dass selbst sehr kleine Kinder schon die grammatikalisch richtigen Verb-Endungen erwarten, auch wenn sie das neue Zeitwort noch gar nicht kannten. Die Gehirnreaktionen zeigten, dass sich die Kinder an die nicht benachbarten Abhängigkeiten erinnern, unabhängig davon, ob sie ein Nickerchen machen oder wach blieben. Kinder, die zwischen Lern- und Testphase einen Mittagsschlaf einlegten, reagierten jedoch anders auf die neuen Sätze als die Wachgruppe, was nichts anderes bedeutet, als dass der neue Gedächtniseffekt auf einem im Schlaf neu gebildeten Gedächtnis beruht, d. h., dass sich das Gedächtnis im Schlaf weiterentwickelt und das kindliche Gehirn die regelhaften Beziehungen nach dem Schlafen in einer neuen Form speichert. Advertisement Säuglinge mit hoher Aktivität der linken Frontalspindel zeigen eine zusätzliche Gehirnreaktion, die auf die Erinnerung an einzelne Sprachphrasen hinweist. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits Säuglinge im Alter von sechs Monaten mit Gedächtnismechanismen ausgestattet sind, die für das Erlernen von Grammatik relevant sind. Sie deuten auch darauf hin, dass während des Schlafs die Konsolidierung hochspezifischer Informationen mit Veränderungen in der Art des generalisierten Gedächtnisses einhergehen kann.



    Literatur

    Friedrich, Manuela, Mölle, Matthias, Born, Jan & Friederici, Angela D. (2022). Memory for nonadjacent dependencies in the first year of life and its relation to sleep. Nature Communications, 13, doi: 10.1038/s41467-022-35558-x. (Stangl, 2023).
    Stangl, W. (2023, 7. Jänner). Säuglinge erlernen im Schlaf die Grammatik eine Sprache. arbeitsblätter news.
    https://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/saeuglinge-erlernen-im-schlaf-die-grammatik-eine-sprache/.

    4 Gedanken zu „In eine Sprache eintauchen – die Immersionsmethode“

    1. Die Birkenbihl-Methode

      Wie lernt eigentlich ein Kind seine Muttersprache? Ein Baby hört die Sprache nur, es erfährt sie im Sinn- und Satzzusammenhang und beginnt erst später, als Kleinkind, das Gehörte zu imitieren. Auf diesem natürlichen Vorbild basiert die Birkenbihl-Methode, die sich darum grundlegend von herkömmlichen Sprachlern-Methoden unterscheidet:
      1. Vokabeln-Pauken verboten
      Das Auswendiglernen einzelner, isolierter Vokabeln entfällt. Neue Wörter und Redewendungen lernen Sie nur im Sinnzusammenhang.
      2. Grammatik-Regeln überflüssig
      Die Wort-für-Wort-Übersetzung (De-Kodierung) lässt Sie die Satzstruktur der noch fremden Sprache intuitiv erfassen. Sie wenden Grammatik lebendig an, ohne eine einzige Regel lernen zu müssen.
      3. Vorbilder statt Lehrer
      Muttersprachler haben für Sie den Text gesprochen und vermitteln Ihnen zuverlässig die richtige Aussprache und Satzmelodie.
      4. Maßgeschneidertes Lernen
      Sie lernen nur, was Sie lernen möchten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Verstehen und Sprechen der Zielsprache. Ob Sie darüber hinaus die Sprache lesen und/oder schreiben möchten, entscheiden Sie!
      5. 60 – 80% Zeitersparnis
      Ein Großteil der Lernarbeit wird an das Unterbewusstsein delegiert. Sie hören die Sprache möglichst oft passiv, das heißt ganz nebenbei, während Sie Ihrer Arbeit oder Ihrem Hobby nachgehen. Klangbild und Satzmelodie schleifen sich automatisch ein, Ihr Sprachgefühl entwickelt sich von selbst.

      Quelle: Werbematerial zur Methode

    2. Leider nein! Behelfsmäßig wird aber die automatische Übersetzung von Google in verschiedene Sprachen angeboten – man muss nur die Sprache des Gadgets im rechten Menü auswählen!

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