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Training fürs Gedächtnis durch neue IBAN Kontonummern

    Millionen Bankkunden in der EU benötigen demnächst ein unfreiwilliges Gedächtnistraining, denn die EU-Kommission hat einen Vorschlag erarbeitet, der vorsieht, dass Banken und ihre Kunden schon ab Ende 2011, spätestens 2012, statt der bisher gewohnten meist achtstelligen Kontonummer nur noch den internationalen IBAN-Code benutzen können. IBAN steht dabei für International Bank Account Number, das ist die 22-stellige internationale Kontonummer, die aus dem Länderkennzeichen (in Österreich AT), der Prüfziffer und der bisherigen Kontonummer sowie Bankleitzahl besteht. Einen solchen 22-stelligen Code für den internationalen Zahlungsverkehr haben bereits jetzt praktisch alle Besitzer eines Girokontos und er steht in der Regel auf allen Kontoauszügen und auf der Rückseite der meisten Bankomatkarten. Bisher war dieser Code schon bei Zahlungen in andere EU-Länder verpflichtend, aber nun wird dieser IBAN-Code auch bei Inlandszahlungen verpflichtend sein.
    Acht Ziffern zu merken lag gerade noch im Bereich des Möglichen, doch künftig werden viele Menschen vor den Geldautomaten stehen und unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen, weil ihnen die neue 22 Stellen lenge Kontonummer partout nicht mehr einfallen will. Um mit der EU-weiten Neuerung zurecht zu kommen, müssen wir also die Gedächtnisleistung beinahe verdreifachen, also von acht auf 22 Ziffern. Eine Herausforderung, der Menschen z.B. mit dem leider meist recht wirkungslosen Gehirnjogging begegnen könnten.
    Aus der Sicht der Psychologie bieten sich hier verschiedene Merktechniken bzw. Mnemotechniken an, um sich die neuen langen IBAN-Nummern einzuprägen. Die wohl am besten geeignete Methode ist jene, die auch für Zahlen wie Telefonnummern einsetzbar ist: die Übersetzung der Zahlen in Begriffe, die dann in einer Geschichte verpackt eingeprägt werden können. Diese Methode ist verwandt die Methode des Bilderrasters, die einer der verblüffendsten Tricks der Gedächtniskünstler ist, in der sich diese zwanzig oder auch mehr Begriffe zurufen lassen und diese dann sofort in derselben oder auch in verkehrter Reihenfolge wiedergeben können.
    Elaborierter ist dann schon das Majorsystem (phonetisches System, Master System oder mnemonisch-phonetisches System), das von vielen Gedächtniskünstlern eingesetzt wird, und eine Kombination aus Zahlen- und Begriffssystem darstellt, das Mitte des 17. Jahrhunderts von Stanislaus Mink von Wennsheim entwickelte wurde.
    Alle diese Methoden für das Merken von Zahlen sind auf der Webseite Spezielle Mnemotechniken im Detail beschrieben.
    Übrigens: In einem Kommentar in einer deutschen Zeitung findet sich ein guter Tipp: „Schaffen sie sich statt eines Hundes einen jungen Schimpansen als Haustier an. Der erweist sich in dem Fall als besserer Freund des Menschen. Japanische Forscher der Universität von Kyoto haben nämlich herausgefunden, dass der Menschenaffe über ein deutlich besseres Zahlengedächtnis verfügt als der Mensch.“ Man stelle sich das nur plastisch vor: Menschen stehen vor dem Geldautomaten und lassen die Kontonummer vom Schimpansen eintippen 😉 Das Gedächtnis der Affen scheint geradezu fotografisch zu sein.



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