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Die letzten 48 Stunden vor einer Prüfung

    Lernposter

    Die letzten 48 Stunden vor einer wichtigen Prüfung sind entscheidend für den Erfolg. In dieser Zeit sollte man nicht mehr krampfhaft versuchen, neues Wissen aufzunehmen. Der Fokus sollte stattdessen darauf liegen, das bereits Gelernte aktiv zu festigen und abrufbereit zu machen. Das Gehirn braucht Zeit, um Informationen zu verarbeiten und im Langzeitgedächtnis zu verankern. Last-Minute-Pauken führt oft zu Verwirrung und Stress, was die tatsächliche Leistung in der Prüfung beeinträchtigen kann.

    Anstatt also Unterlagen passiv erneut durchzulesen, ist es deutlich effektiver, den Stoff selbstständig zu reproduzieren. Dieser aktive Lernprozess zwingt das Gehirn, sich anzustrengen und das Wissen aus dem Gedächtnis abzurufen. Eine bewährte Methode ist es, den Stoff laut zu erklären – so, als würde man ihn einer anderen Person vermitteln. Dabei werden Lücken und Schwächen im Verständnis oft deutlich. Auch das Anfertigen schriftlicher Zusammenfassungen aus dem Gedächtnis heraus ist eine wertvolle Übung. Dabei sollte man sich nicht einfach an den Unterlagen orientieren, sondern versuchen, die Inhalte in eigenen Worten wiederzugeben. Mindmaps können ebenfalls eine nützliche Ergänzung sein, um die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Themenbereichen visuell darzustellen.

    Darüber hinaus ist eine realistische Prüfungssimulation unter Zeitvorgabe eine hervorragende Vorbereitung. Man sollte sich die typischen Prüfungsbedingungen (Ruhe, Zeitdruck, Art der Fragen) so gut wie möglich nachbilden. Das hilft, Blackouts und Unsicherheiten während der eigentlichen Prüfung zu vermeiden. Wichtig ist, die gesamte Prüfung am Stück durchzuziehen, ohne zwischendurch in die Unterlagen zu schauen oder Lösungen nachzulesen. Das Ziel ist es, ein Gefühl für den Zeitaufwand zu bekommen und die eigene Strategie für die Bearbeitung der Aufgaben zu optimieren. Erst im Anschluss, nachdem die Prüfung komplett bearbeitet wurde, sollten die Lösungen überprüft und Fehler analysiert werden. Dadurch lernt man am meisten und kann gezielt an den Schwachstellen arbeiten.

    Die Bedeutung ausreichenden Schlafs für den akademischen Erfolg wird oft unterschätzt, ist jedoch fundamental für die Wissensfestigung und die optimale Leistungsfähigkeit in Prüfungssituationen. Anstatt die Nacht vor einer Prüfung in einem verzweifelten Versuch, Wissenslücken zu füllen, durchzulernen („Bulimie-Lernen“), ist es weitaus effektiver, Prioritäten zu setzen und konsequent auf einen erholsamen Schlaf zu achten. Empfehlungen zufolge sollten Studierende idealerweise 6 bis 8 Stunden Schlaf einplanen, um sicherzustellen, dass das Gehirn die Möglichkeit hat, Informationen zu konsolidieren und während der Prüfung in bestmöglicher Verfassung zu sein. Schlafentzug beeinträchtigt nicht nur die Gedächtnisleistung, sondern auch die Konzentration, die Reaktionszeit und die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen – allesamt kritische Fähigkeiten für eine erfolgreiche Prüfung.




    Siehe dazu auch
    die zahlreichen falschen Lerntipps,
    die im Internet kursieren!


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