Auch wenn es wichtig ist, einen festen Arbeitsplatz für das Lernen und Studieren zu nutzen, ist es in manchen Fällen notwendig, nichts zu lange in der gleichen Position zu verweilen. Wenn man etwa zu lange in der gleichen Sitzposition verharrt, ist man später nicht nur körperlich verspannt, sondern Ähnliches passiert auch mit dem menschlichen Gehirn. Immer nur auf die gleiche Weise Vokabeln oder Formeln zu lernen, kann das Gehirn erlahmen lassen. Man sollte daher nicht nur Lernpausen einlegen, sondern auch versuchen, den Lernstoff in anderer Art und Weise aufzunehmen, etwa durch bildliche Darstellungen wie Mindmaps oder Skizzen. Oft kann man mit Visualisierungen trockener Fakten zum Leben erwecken, wobei diese einmal miteinander in Verbindung gebracht auch dem Gedächtnis helfen, diese leicht zu behalten.Es kann auch nützlich sein, einen Stoff beim Spazierengehen zu memorieren.
Eine amerikanische Studie (Oppezzo & Schwartz, 2014) bestätigt übrigens, dass man beim Gehen mehr kreative Ideen hat als im Sitzen hat, wobei selbst das gemächliche Gehen auf einem Laufband die Kreativität fördert, wenn auch weniger stark als ein Spaziergang im Freien. Die positive Wirkung ist dabei nicht allein dadurch zu erklären, dass körperliche Aktivität generell Denkleistungen verbessert, wobei ein angeregter Kreislauf, chemische Botenstoffe und eine verbesserte Stimmung eine Rolle spielen könnten.
Literatur
Oppezzo, Marily & Schwartz, Daniel L. (2014). Give Your Ideas Some Legs: The Positive Effect of Walking on Creative Thinking. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cognition, 40, 1142–1152.
Stangl, W. (2016, 27. Mai). Spazierengehen fördert die Kreativität. Stangl notiert ….