Wenn Menschen etwas üben, lösen sie das so genannte Aktionsgedächtnis aus. Die neuen Informationen werden in den Basalganglien, tief im Inneren des Gehirns, neu verknüpft. Dabei handelt es sich um ein sehr langsam lernendes, sehr konservatives Netzwerk, das sowohl die Bewegungsmuster als auch die sensorischen, damit verbundenen Reize, also den Klang des Schlagzeugs oder des Klaviers, miteinander verknüpft.
[sc_fs_faq html=“true“ headline=“h2″ img=““ question=“Warum ist das üben beim Erlernen eines Musikinstruments so wichtig?“ img_alt=““ css_class=““] Damit das Gehirn diese Bewegungsabläufe speichern und automatisieren kann, braucht es eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen, was am besten funktioniert, wenn man diese Abläufe jeden Tag für eine bestimmte Zeit wiederholt. [/sc_fs_faq]
Jedoch wenn diese Abläufe einmal im Gehirn gespeichert sind, bleiben sie dort, denn es ist wie beim Schreiben, Zähneputzen, Schwimmen oder Fahrradfahren. Wer diese Dinge einmal gelernt hat, wird sie nie wieder verlernen. Selbst bei sehr alten Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind, sind diese prozeduralen Gedächtnisinhalte meist noch intakt. Deshalb können z. B. sehr alte Künstler, die bereits über achtzig Jahre alt sind und Demenzprozesse zeigen, noch sehr gut ihre Instrumente spielen.
Aber: Wenn Sie merken, dass Sie müde werden oder sich nicht mehr konzentrieren können, machen Sie eine Pause oder hören Sie ganz auf. Auf diese Weise vermeidet man eine Verschlechterung durch „zu viel Üben“. Es ist besser, regelmäßig zu üben als selten und zu lange. Wenn man zu viel übt, riskiert man manchmal sogar Verletzungen, zum Beispiel beim Sport oder Tanzen, aber auch beim Musizieren. Deshalb leiden Berufsmusiker oft unter Schmerzen, weil sie ihre Sehnen und Muskeln überlasten. Bläser zum Beispiel sollten nicht üben, bis der Ansatz völlig weg ist oder die Intonation nicht mehr stimmt. Den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, will also gelernt sein.