Beim Sprachenlernen geht es nicht nur um Grammatik und Wortschatz, Lesen und Übersetzen oder das Üben von Formen, sondern auch um die Vermittlung von Bedeutungen, d. h., der Austausch von Ideen, Erfahrungen, Geschichten, Überzeugungen und Werten steht an erster Stelle. Es hat sich gezeigt, dass mechanische Übungen, die darauf abzielen, Formen zu üben, den Lernenden nicht dabei helfen, sich die Komplexität der tatsächlichen Kommunikation anzueignen. Studien zeigen, dass selbst kommunikative Fragen, die grammatikalische Formen abfragen sollen, die Lernenden manchmal dazu bringen, sich zurückzuziehen, da der Zweck der Übung nicht erfüllt wird, da er nicht mit einem sinnvollen Austausch übereinstimmt.
Auch geht es beim Sprachenlernen nicht nur darum, alle Fertigkeiten zu beherrschen, denn Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben sind keine Einzelfertigkeiten, die isoliert oder gar in einer Reihenfolge vom Hören zum Sprechen, vom Lesen zum Schreiben vermittelt werden können, vielmehr sind sie Bestandteile der sich überschneidenden und voneinander abhängigen Aspekten der Kommunikation. Ein Gespräch über ein Thema wie etwa bevorzugte Reiseziele kann vielleicht zu einer Lektüre über das Reisen in der antiken Welt führen. Die genannten Fertigkeiten sind daher nicht als lineare Entwicklung vom Zuhören über das Sprechen und Lesen bis hin zum Schreiben zu betrachten, sondern betonen das organische Geben und Nehmen der verschiedenen Kommunikationsformen und deren Verflechtung.
Siehe dazu auch Sprachen lernen nach Wortfeldern oder Worträumen.