Arbeitsstörungen an der Universität sind nichts Außergewöhnliches, sondern eher alltäglich, denn die Anpassung an die neuen noch ungewohnten Lern- und Arbeitsstrukturen an der Universität ist vor allem bei den StudienanfängerInnen mit Gefühlen der Unsicherheit und Frustration verbunden. Zwar gelingt es den meisten, irgendwann geeignete Arbeitsstrategien zu entwickeln, bei manchen jedoch verfestigen sich diese. Diese erleben wiederholte Mißerfolgs- und Versagenssituationen, die ihr Selbstwertgefühl erheblich erschüttern, was im Einzelfall zu depressiven Verstimmungen und/oder psychosomatischen Problemen führen kann. Viele Dropouts haben in solchen Überforderungen ihre Ursache. Ein wesentlicher Bestandteil beim Entstehen von Arbeitsstörungen liegt in der Struktur wissenschaftlichen Arbeitens: Je mehr Freiräume ein Studium bietet, desto höhere Ansprüche an Selbstorganisation und Disziplin werden gestellt, denn Arbeitsziele müssen selbst formuliert und kontrolliert werden. Rückmeldungen auf erbrachte Leistungen sind dagegen meist spärlich, meist spät und undifferenziert, was zu Unsicherheiten hinsichtlich der geforderten Qualitätskriterien, aber auch hinsichtlich der eigenen intellektuellen Fähigkeiten führen kann. Lehrveranstaltungen wie Arbeitstechniken und Technik wissenschaftlichen Arbeitens können dabei helfen, diese Anfangsprobleme in den Griff zu bekommen. Aber auch die Lerntipps für StudentInnen bilden eine gute Grundlage, erfolgreich studieren zu können.
Literatur
Stangl, W. (2019). Fächerübergreifende Orientierungsstudien – ? bemerkt.
WWW: https://bemerkt.stangl-taller.at/faecheruebergreifende-orientierungsstudien/ (2019-10-25).