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Programme zur Erhöhung der Konzentration bei Kindern

    Bei allen professionellen Konzentrationstrainingsprogrammen geht es darum, dass die Kinder zunächst lernen, sich zu entspannen und die Aufmerksamkeit auszurichten. Dabei werden Umweltreize zunächst aktiv ausgeschaltet. Manchmal reicht ein einfaches Aquarium, vor dem die Kinder lange sitzen und die Fische beobachten. Gemeinsam ist den verschiedenen Trainingskonzepten zur Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit bei Kindern, dass möglichst viele Umweltreize zunächst ausgeschaltet werden: die Augen werden geschlossen, aller störende Lärm und Unruhe ausgeschaltet, die Gedanken geordnet (z.B. auf die Stimme der Therapeutin ausgerichtet). Bei allen Entspannungstrainings wird auch dem gleichmäßigen, ruhigen und tiefen atmen eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

    • Beim Autogenen Training wird die Aufmerksamkeit nach innen auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers gelenkt. Die eigenen Gedanken werden dabei auf die Stimme des Therapeuten ausgerichtet, die zunächst bestimmte Körperempfindungen formuliert (mir ist warm, ich bin ganz ruhig, mein rechter Arm ist schwer usw.). Diese Gedanken werden von den Kindern verinnerlicht und steuern später zunehmend die Körperwahrnehmung. So lernen die Kinder, „sich selbst“ (ihrem Körper) „Befehle“ zu erteilen, ruhig zu werden, sich angenehm wohl zu fühlen. Mit zunehmender Erfahrung und Übung lernen die Kinder später, diese Aktivierung der Ruhe auch in anderen Situationen einzusetzen. So kann es ihnen dann auch gelingen, in einer unruhigen Klasse den „Lärm“ auszuschalten und die Aufmerksamkeit auszurichten.
    • Das Muskelentspannungstraining geht einen anderen Weg. Sie greift die Erfahrung auf, dass die Konzentration in einem stetigen Wechsel von Phasen der Anspannung und Entspannung erhalten wird. Durch die gezielte Anspannung einzelner Muskelgruppen (z.B. Hände/Arme, Schulter, Bauch, Beine) wird eine Entspannungsphase provoziert. In dem Wechsel von Anspannung und Entspannung lernen die Kinder zunächst die erholsame und beruhigende Wirkung der Entspannung kennen. Zugleich werden sie in eine Technik eingeführt, wie sie diese Entspannung jederzeit herbeiführen können. Auch bei diesem Training werden zunächst die Umweltreize „von außen“ ausgeschaltet. Mit zunehmender Erfahrung und Übung können die Kinder die Entspannung dann auch in unruhigen Situationen herbeiführen.
    • Es ist auch für Erwachsene fast unmöglich, die Aufmerksamkeit für längere Zeit auf ein und dasselbe zu richten, d.h., es gibt gewisse zeitliche Grenzen der Aufmerksamkeit (Aufmerksamkeitsspanne), die man in der Regel nicht überschreiten kann, Der Meditation werden allgemein geistig und körperlich entspannende Wirkungen zugeschrieben, die zum Beispiel als Veränderungen der Herz- und Atemfrequenz objektiv messbar sind. In einer aktuellen Studie konnte nun auch experimentell gezeigt werden, dass die buddhistische Meditation die Aufmerksamkeitsfähigkeit eines Menschen verbessern kann, dass sich also die Versuchspersonen nach einem mehrmonatigen Meditationstraining besser und länger auf eine visuelle Testaufgabe konzentrieren konnten (vgl. Shaw, 2010). Die fernöstlichen Methoden der Meditation, des Zen, aber auch Sportarten wie Tai-Chi, Judo und Karate sind also gute Möglichkeiten, Konzentration und Reizselektion zu lernen. Bei der Meditation, im Zen und Tai-Chi geht die Konzentration von der Sammlung der Gedanken aus. Die Ausschaltung des „inneren Sprechens“ führt zu einer Ausrichtung der Gedanken auf einen Punkt. Hier lernen die Kinder einen Gedanken in den Mittelpunkt zu rücken. Mit zunehmender Übung und Erfahrung gelingt es dann dem Gehirn immer besser, alle „störenden“ Umweltreize zu unterdrücken. Bei Judo und Karate (zum Teil auch bei Tai-Chi) steht die Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf eine Handlung im Mittelpunkt. Sobald eine komplexe Bewegung (mehr oder weniger) bewusst gesteuert wird, ist unser Gehirn hiermit voll ausgelastet. Zwangsläufig werden dann alle anderen Wahrnehmungen unterdrückt. Der Einklang von Gedanken und Bewegung (wie bei Tai-Chi oder Feldenkrais) führt zu einem Gefühl des Wohlbehagens und der Ausgeglichenheit. Die Kinder lernen mit zunehmender Übung und Erfahrung, dieses Gefühl aktiv über Gedanken und Bewegungen jederzeit herzustellen.

    Nach Uma Naidoo, einer Ernährungspsychiaterin an der Harvard Medical School, gibt es übrigens fünf Lebensmittel, um die Konzentration zu stärken:

    • Extra dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent.
    • Rote, blaue und schwarze Beeren.
    • Kurkuma.
    • Grünes Blattgemüse wie Spinat, Mangold unddiverse Kohlsorten.
    • Fermentierte also vergorene Lebensmittel.



    Literatur

    Sommer-Stumpenhorst, N. (1994). Sich konzentrieren können. Konzentration lernen.
    WWW: http://www.schulpsychologie.de/
    ww3ee/bin/455498-456010-1-konzentration_ges.pdf (07-01-11)
    Shaw, R. (2010). Lässt sich die Aufmerksamkeitsspanne durch Meditation steigern?
    WWW: http://www.praxis-dr-shaw.de/blog/lasst-sich-die-a
    ufmerksamkeitsspanne-durch-meditation-steigern/  (10-09-09)

    Ein Gedanke zu „Programme zur Erhöhung der Konzentration bei Kindern“

    1. Entspannung und Konzentration sind wirklich wichtig, wenn man auf den Punkt genau Leistung abrufen möchte/muss!

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