Ein einfacher, aber wirkungsvoller Tipp für effektiveres Lernen ist der gezielte Wechsel des Lernorts. Wer immer am selben Schreibtisch mit der gleichen Aussicht sitzt, läuft Gefahr, in Routinen zu verfallen, die das Lernen eher behindern als fördern. Studien zeigen: Unser Gehirn liebt Abwechslung – neue Reize fördern die Aufmerksamkeit, steigern die Aufnahmefähigkeit und helfen dabei, Lerninhalte besser zu verankern (Smith & Vela, 2001). Eine veränderte Umgebung kann neue Assoziationen schaffen, was das Erinnern erleichtert. Der sogenannte Kontexteffekt beschreibt genau dieses Phänomen: Informationen werden besser erinnert, wenn der Lern- und Abrufkontext variiert.
Ein Ortswechsel kann helfen, Denkblockaden zu überwinden, den Fokus neu auszurichten und sich besser auf bestimmte Themen einzulassen. Ob Bibliothek, Café oder Co-Working-Space – jede Umgebung bietet unterschiedliche Impulse, die dein Gehirn stimulieren können. Wichtig dabei: Nicht wahllos wechseln, sondern gezielt – etwa zu bestimmten Lernphasen oder für spezielle Themenbereiche. So wird der neue Ort mit dem jeweiligen Stoff sinnvoll verknüpft.
Wer sich bewusst auf einen Ortswechsel einlässt, kann nicht nur produktiver lernen, sondern vielleicht sogar seinen ganz persönlichen Lern-Hotspot entdecken.
Siehe dazu auch den Lerntipp „Wie heißt die Hauptstadt von …„.
Literatur
Smith, S. M. & Vela, E. (2001). Environmental context-dependent memory: A review and meta-analysis. Psychonomic Bulletin & Review, 8, 203–220.