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Was man VOR der Planung der Lernzeit machen sollte

    Lernposter

    Je planmäßiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer trifft sie der Zufall.
    Friedrich Dürrenmatt

    In einem Lerntipp einer Universität fand sich ein Lerntipp zur Planung der Lernzeit bzw. einer Wochenroutine, wobei man einen Wochenplan in mehreren Schritten entwerfen soll. Hier zunächst der Originalton:

    Tragen Sie alle vorgegebenen Termine wie Lehrveranstaltungen und regelmäßigen Sprechstunden ein, ebenso private fixe Termine (z.B. Nebenjob, Online- Sport). Wenn eine Veranstaltung aufgezeichnet wird, dann entscheiden Sie sich trotzdem für einen festen Termin. Überlegen Sie, welche regelmäßigen Aufgaben Sie jede Woche machen müssen (z.B. Übungsblätter bearbeiten, Seminartexte lesen), wie viel Zeit Sie dafür mindestens brauchen und terminieren Sie diese im Wochenplan. Legen Sie die Zeiträume für’s regelmäßige Wiederholen fest, z.B. vor der Mittagspause und/oder dem Feierabend. Jetzt sehen Sie, wie viel Lernzeit für’s freie Selbststudium Sie haben! Diese Zeit kann genutzt werden:

    a. zum Nacharbeiten von Themen, die Sie in einer Lehrveranstaltung, einem Text oder bei einer Aufgabe noch nicht verstanden haben,
    b. zum Wiederholen und Vertiefen von bereits Gelerntem,
    c. zur Vorschau und Vorbereitung auf kommende Aufgaben,
    d. als Puffer, wenn eine der regelmäßigen Aufgaben länger braucht als erwartet.

    Das Beste zum Schluss: achten Sie auch hier wieder auf Pausen, Erholungs- und Hobbyzeit und darauf, dass Sie einen richtigen Feierabend haben. Tragen Sie diese Zeiten auch in den Wochenplan ein und nehmen Sie diese genauso ernst wie Ihre Lernzeit. Die Wochenroutine ist ein Grundgerüst, das garantiert, dass Sie nicht jede Woche von Neuem mit der Planung anfangen müssen. Vieles wiederholt sich und das Gute an Routine ist, dass sie unser Leben leichter macht. Haben Sie erst einmal ein Grundgerüst, ist es aber auch leichter, die Besonderheiten der jeweiligen Woche in den Plan einzuordnen. Sie sehen an Ihrem Wochenplan gut, wann Sie Zeit für zusätzliche Aufgaben haben, was Sie wohin verschieben können und wo Sie gegebenenfalls eine Entscheidung über Prioritäten treffen müssen. Und natürlich ändert sich der Wochenplan mit Ihren Erfahrungswerten. Wenn bestimmte Aufgaben länger oder kürzer brauchen als Sie zuerst eingeschätzt haben, ändern Sie das im Plan. Auch hier bei der Zeitplanung sind Sie ihr eigener Chef bzw. ihre eigene Chefin.“

    Im Grunde ist in diesem Lerntipp nichts Falsches, doch gibt es zwei Schritte, die man vorher erledigen sollte: Ein im Vorhinein entworfener Lernplan nicht wirklich geeignet, festzustellen, wie viel Zeit man in der Woche für bestimmte Tätigkeiten benötigt. Sinnvoller ist es daher, unserem Lerntipp Zeitmanagement zu folgen. Dort heißt es:

    „Wichtig ist, sich einen Überblick über die momentane Lebenssituation zu schaffen. Sehr hilfreich, um einen genauen Überblick zu bekommen, ist ein Zeitprotokoll anzulegen. Man fertigt daher eine Woche ein Zeitprotokoll an und notiert genau, wieviel Zeit man für welche Tätigkeiten verwendet, und zwar von der Zeit vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Dabei sollte möglichst eine Woche gewählt werden, die den Alltag repräsentiert. Man kann das auch wiederholen, etwa gegen Ende eines Semesters!
    Ein Formular findet sich hier!

    Schema zum Zeitmanagement

    Wichtig ist daher, die ersten zwei Schritte zum Zeitmanagement nicht zu überspringen. Der erste Schritt, um den eigenen Umgang mit Zeit zu verbessern, ist, sich anzuschauen, womit man seine Zeit verbringt, um dann die Dinge zu beseitigen, die unnötig „die Zeit stehlen“. Der zweite Schritt ist, sich klarzumachen, in welche verschiedenen Bereiche sich das eigene Leben aufteilt und wieviel Zeit man für den jeweiligen Bereich verwendet (Haushalt, Freunde, Sport, etc.). Da der Autor in seinen Lehrveranstaltungen mit StudentInnen regelmäßig dieses Procedere durchgemacht hat, kann er relativ gut beurteilen, dass man nach einer solchen genauen Beobachtung über einen längeren Zeitraum überrascht ist, wie viel Zeit für Routinen draufgeht, die aber lebensnotwendig für StudentInnen sind.

    Zeitaufwand für ein Studium

    Näheres daher unter Warum sollten StudentInnen Zeitmanagement betreiben?

    Intrinsische Motivation ist beim Selbstlernen unabdingbar, wobei am wichtigsten ist, das „Why“ zu erkennen, denn Menschen sind immer dann motiviert zu lernen, wenn sie wissen, warum es für sie wichtig ist, Zeit und Energie in ihre Lernreise zu investieren. Hinzu kommt, dass die Inhalte für den Betreffenden relevant sein müssen und einen Mehrwert in ihrem Alltag bieten müssen, sei diese nun beruflich oder privat. Es versteht sich von selbst, dass das Lernen Spaß machen und abwechslungsreich gestaltet sein sollte.



    Literatur

    Stangl, W. (1990). Arbeitszeit, Zeitplanung, Zeitmanagement. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/Zeitplanung.shtml (90-12-14).
    Stangl, W. (1990). Warum brauchen StudentInnen Zeitmanagement?. Lerntipps für das Studium.
    WWW: https://studium.lerntipp.at/zeitmanagement/index.shtml (90-12-14).