Das Anfertigen von Notizen während eines Vortrags fördert ein tieferes Verständnis der Inhalte, da man dabei den Gegenstand analysieren, identifizieren und dann in eigene Worte fassen muss. Da man nicht so schnell schreiben wie sprechen kann, muss man beim Mitschreiben Aspekte des Vortrags ersetzen und auslassen und ein Bewusstsein für die grundlegenden Strukturen der Informationen entwickeln. Dieses Aufschreiben von Notizen während eines Vortrages kann nur durch aktives Zuhören gelingen, wobei es gilt es, immer schon eine Auswahl der relevanten Fakten und Zusammenhänge zu treffen, d. h., beim Mitschreiben muss man Sinnvolles von weniger Sinnvollem, Wichtiges von weniger Wichtigem und Unwichtigem unterscheiden. Mitschreiben heißt den Überblick bewahren, sodass man erst dann Gesagtes schriftlich fixieren kann, wenn ein Sinnabschnitt beendet ist. Die Praxis zeigt, dass es besser ist, viele Notizen zu machen als wenige, wobei wörtliche Notizen ineffektiv sind, weil sie keine Zeit für die Verarbeitung der Information geben.
Wichtig ist dabei, dass man die Notizen nach dem Vortrag wiederholt und überarbeitet, wobei Notizen die besten Lernhilfen für Prüfungen darstellen und unter diesem Aspekt auch angefertigt werden sollten. Das Anfertigen von Notizen bei einem Vortrag zwingt zur Aufmerksamkeit, führt zu einer aktiven und fragenden Grundhaltung und bildet damit einewesentlixhe Grundlage zum Verstehen und zum leichteren und längeren Behalten des Stoffes. Wie alle Arbeitsmethoden muss auch das Anfertigen von Notizen gelernt und geübt werden. Idealerweise sollte man sich lediglich Stichpunkte und Schlüsselbegriffe notieren, wobei es hilfreich ist, etwa kleine Karteikarten zu nutzen, damit man gezwungen ist, zu reduzieren. Bei fortgeschrittener Methodenkenntnis kann man auch versuchen, die Stichwörter mehr nicht linear anzuordnen, sondern in Form einer Mindmap, um schon während des Vortrags Zusammenhänge und Beziehungen deutlich zu machen. Dabei kann mit Hilfe von Pfeilen und anderen Zeichen den Zusammenhang zwischen den einzelnen Aspekten sichtbar machen.
Siehe auch „Notizen als mentale Knoten“ und Tipps zur Ordnung in den Mitschriften und das „Problem“ mit den Skripten.
Literatur
Stangl, W. (1998). Mitschrift und Notizen in Vorlesungen, Seminaren und Übungen. [werner stangl]s arbeitsblätter.
WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/Mitschrift.shtml (98-11-17).