Nach Ansicht mancher Experten liegen Schulprobleme nicht immer darin, dass Kinder den Lernstoff nicht bewältigen, sondern oft ihn nicht in richtiger Weise und ihrem Arbeitstypus entsprechend lernen. Obwohl die Lerntypentheorie wissenschaftlich nicht haltbar ist, kann dennoch die aufmerksame Beobachtung eines Kindes den Eltern helfen, die richtige Lernmethode und Arbeitsweise zu finden.
Der logisch-abstrakter Lerntyp begreift schnell, ist ehrgeizig, wissbegierig, manchmal leicht unterfordert und braucht beim Lernen Logik und Fakten, er liest auch gern und bevorzugt Texte als Lernstoff. Eltern sollten einem solche Kind herausfordende Aufgaben stellen, interessante und passende Lektüre vorschlagen, soziales Verhalten und andere Meinungen reflektieren, mit dem Kind Mindmaps anlegen.
Der sicherheitsliebende Lerntyp ist bei der Organisation seines Lernalltags sehr ordentlich und gewissenhaft, braucht Ruhe, kann gut zuhören, ist fleißig und detailverliebt, lernt den Stoff gerne auswendig. Eltern sollten ein solches Kind mit Lernvideos oder Fachhörspielen unterstützen, mit ihm Aufgabenstellungen gemeinsam besprechen, Gelerntes in eigenen Worten wiedergeben lassen.
Der kreativ-chaotischer Lerntyp hat oft unordentliche Taschen und Hefte, lernt meist auf dem letzten Drücker, zeigt in der Schule oft eine gute mündliche Beteiligung, hat viel Spaß und ist eigentlich gut motiviert. Eltern sollten für klare Ziele und Fristen sorgen, präzise Arbeitsweisen vereinbaren.
Der emotionale Lerntyp lernt eher langsam, ist häufig unsicher, will es anderen immer recht machen, stellt sich oft selbst in Frage. Eltern sollten bei einem solchen Kind nicht mit ernst gemeintem Lob sparen, für positive Atmosphäre und Geborgenheit sorgen, den Druck nehmen, für Bewegung beim Lernen sorgen, notfalls auch Nachhilfe in Anspruch nehmen, wenn die Familie dadurch zu sehr belastet wird.