In einem Experiment mit Menschen in einem Raum absoluter Dunkelheit, wie es ihn in der Natur kaum gibt, zeigte sich, dass Menschen in einer Brainstormingsituation wesentlich kreativer waren als in einer „normalen“ Situation, denn ohne jegliche optische Ablenkung von außen bestanden offensichtlich weniger Hemmungen, den Gedanken freien Lauf zu lassen, wobei sich auch eine größere Offenheit in Bezug auf ungewöhnliche Gedanken ergab.
Dieses Grundprinzip der starken Abschottung der Gedanken von störenden bzw. ablenkenden visuellen Umwelteinflüssen kann man sich auch beim Lernen zunutze machen. Die Dunkelheit beim Lernen führt dazu, dass ablenkende Einflüsse vermieden werden, denn normalerweise sieht und hört man selbst dann die Umgebung, wenn man konzentriert in seinen Büchern oder Lernunterlagen tief versunken ist. Damit beeinträchtigt man zumindest teilweise das gedankliche Leistungsvermögen, was etwa bei einer Prüfungsvorbereitung besonders hinderlich sein kann.
Wer sich aber beim Lernen etwa nach dem Studium eines Kapitels oder auch nur Absatzes in die Dunkelheit begibt, kann all seine Sinne und Gefühle für das Memorieren des eben Studierten nutzen. Das bedeutet also, dass jemand der in der Dunkelheit wiederholt, nachdenkt oder übt, seinem Gehirn eine größere Chance gibt, das Gelernte besser und ungestörter zu verarbeiten und einzuprägen.