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Arbeitsstörungen an der Universität

    Arbeitsstörungen an der Universität sind nichts Außergewöhnliches, sondern eher alltäglich, denn die Anpassung an die neuen noch ungewohnten Lern- und Arbeitsstrukturen an der Universität ist vor allem bei den StudienanfängerInnen mit Gefühlen der Unsicherheit und Frustration verbunden. Zwar gelingt es den meisten, irgendwann geeignete Arbeitsstrategien zu entwickeln, bei manchen jedoch verfestigen sich diese. Diese erleben wiederholte Mißerfolgs- und Versagenssituationen, die ihr Selbstwertgefühl erheblich erschüttern, was im Einzelfall zu depressiven Verstimmungen und/oder psychosomatischen Problemen führen kann. Viele Dropouts haben in solchen Überforderungen ihre Ursache. Ein wesentlicher Bestandteil beim Entstehen von Arbeitsstörungen liegt in der Struktur wissenschaftlichen Arbeitens: Je mehr Freiräume ein Studium bietet, desto höhere Ansprüche an Selbstorganisation und Disziplin werden gestellt, denn Arbeitsziele müssen selbst formuliert und kontrolliert werden. Rückmeldungen auf erbrachte Leistungen sind dagegen meist spärlich, meist spät und undifferenziert, was zu Unsicherheiten hinsichtlich der geforderten Qualitätskriterien, aber auch hinsichtlich der eigenen intellektuellen Fähigkeiten führen kann. Lehrveranstaltungen wie Arbeitstechniken und Technik wissenschaftlichen Arbeitens können dabei helfen, diese Anfangsprobleme in den Griff zu bekommen. Aber auch die Lerntipps für StudentInnen bilden eine gute Grundlage, erfolgreich studieren zu können.

    An einigen Universitäten in Deutschland gibt es fächerübergreifende Orientierungsstudien, die Einblicke in verschiedene Fachrichtungen geben und es Schulabgängern erlauben, in das Studentenleben hineinzuwachsen. An mehreren deutschen Hochschulen gibt es zweisemestrige Orientierungsstudien, im Rahmen derer Lehrveranstaltungen aus verschiedenen Fächern besucht werden, um direkten Einblick zu bekommen, welche Inhalte das jeweilige Studium bereithält. Wer bereits Prüfungen ablegt, kann sich diese, sofern sie aus dem passenden Fach sind, danach im regulären Studium anrechnen lassen. Beim Orientierungsstudium dreht es sich um die Fragen, ob man studieren will, was man studieren will und ob man studierfähig ist. Bei den vielen Studiengänge kann man als angehender Student oder Studentin schon den Überblick verlieren, denn auch wenn man sich für ein konkretes Fach interessiert, hat man, wenn man von der Schule kommt, keine genauen Kenntnisse, was im jeweiligen Studium auf die Schülerin bzw. den Schüler wartet. Das ist etwa typisch für das Psychologiestudium, da hier meist völlig falsche Erwartungen hinsichtlich der Studieninhalte bestehen, aber auch bei zahlreichen technischen Studien findet sich diese Diskrepanz. Studieren an einer Universität bedeutet auch ein hohes Maß an Selbstverantwortung, die man aus der Schule nicht kennt, wobei es Ziel der Universität ist, durch ein solchen Angebot an fächerübergreifenden Orientierungsstudien Angebot Drop-out-Quoten und Studienwechsel zu reduzieren.


    Literatur

    Stangl, W. (2019). Fächerübergreifende Orientierungsstudien – ? bemerkt.
    WWW: https://bemerkt.stangl-taller.at/faecheruebergreifende-orientierungsstudien/ (2019-10-25).

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