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Abendwiederholung

    In einer Untersuchung mussten Studenten Vokabeln lernen, wobei manche der zu lernenden Wortpaare semantisch miteinander verwandt waren, andere nicht, um bei der Erinnerung getrennt das episodische und das semantische Gedächtnis zu überprüfen. Man ließ die Studenten um neun Uhr morgens, um neun Uhr abends lernen und prüfte das Gelernte jeweils dreißig Minuten, zwölf und schließlich vierundzwanzig Stunden später. Bei der Prüfung nach zwölf Stunden schnitten die Studenten nach dem Abendlernen und dem sechsstündigen Nachtschlaf deutlich besser ab, lag jedoch zwischen Lernen und Kontrolle nur der durchwachte Tag, hatten sie besonders jene Wortpaare wieder vergessen, die zueinander in keinem erkennbaren Zusammenhang standen. Bei den Prüflingen, bei denen ein Tag und eine Nacht vergangen waren, zeigte sich, dass Lernen vor dem Schlafen bei beiden Formen des deklarativen Gedächtnisses effektiver war. Es folgt daraus, dass während des Vormittags die Aufnahmefähikeit am höchsten ist, sich die Stunden vor dem Schlaf am besten eignen, um bereits Verstandenes nochmals zu wiederholen, da der anschließende Schlaf die Überführung ins Langzeitgedächtnis fördert. Speziell vor großen Prüfungen sollte man in den Tagen davor besonders die Abendstunden zum Lernen und Wiederholen nutzen, allerdings nicht am letzten Abend vor einer Prüfung, da man bei Erregung schlecht schläft, was auch dem Gedächtnis abträglich ist.



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